Stolpersteine in Hamburg Nord

Stolpersteine in Hamburg Nord

Buchvorstellung und Gedenkveranstaltung in der St. Lukaskirche Fuhlsbüttel am 8. September 2023

Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen vom Margaretha-Rothe-Gymnasium gestalteten die Veranstaltung musikalisch, Schülerinnen und Schüler vom Gymnasium Alstertal lasen aus den 52 Biografien der Opfer des Nationalsozialismus in Fuhlsbüttel. Die Texte waren in langjähriger Recherchearbeit zusammengestellt worden. Anwesend waren Angehörige aus aller Welt. Einige Familienmitglieder hatten sich erst über die Nachforschungen der Autorin Margot Löhr kennengelernt.

Teil der Veranstaltung war die Vorstellung der Stadtteil-Gedenkwand. Die 25 großformatigen Ton-Reliefkacheln waren 2002 in einem Projekt von Gemeindemitgliedern, Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften aus dem Gymnasium Alstertal für die Seitenkapelle der Kirche erstellt worden.

Eine der Kacheln erzählt von Erna Stahl, Lehrerin an der damaligen Mädchenschule im Alstertal. Sie und ihre Schülerinnen und Schüler lasen und diskutierten über verbotene Literatur und Kunst. Am Lesekreis nahm auch Margaretha Rothe teil.

Die Kooperation der beiden Schulen hat Tradition.

2005 wurde mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern beider Schulen das Denkmal im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof eingeweiht. Mit einem durchbrochenen Stein und einem Bronze-Flyer erinnert es an Erna Stahl, ihre Lesekreis-Schülerin Margaretha Rothe und den Jugendwiderstand gegen das Nazi-Regime.

Am Alstertal mussten Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer aufgrund ihres jüdischen Glaubens, aus politischen Gründen oder weil sie verbotene Swing-Musik hörten, die Schule verlassen. An sie wird 2024 anlässlich des 100jährigen Schuljubiläums eine Gedenktafel erinnern.

An der Vorgängerschule des MRG, der Elise-Averdieck-Oberschule, wurde die Schülerin Maria Leipelt als sog. „Mischling“ der Schule verwiesen. Sie war später mit ihrem Bruder Hans im Widerstand der Weißen Rose aktiv. Zusammen mit Margaretha Rothe durchlitt sie die Gefangenentransporte, aber überlebte.

In den USA wurde sie eine bekannte Biochemikerin. Ein Stolperstein in Hamburg soll in Zukunft an sie und das schwere Schicksal ihrer Familie erinnern. Auch Angehörige werden zur Einweihung kommen.

G. Brockmann, 9/2023


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